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Karol Sauerland: EUGEN RUGES METROPOL. EIN ROMAN ALS EIN AKT DER VERHARMLOSUNG

Aktualisiert: 5. Juli 2023

Der polnische Germanist und Essayist Karol Sauerland über den Ostblock-Romancier Eugen Ruge und dessen Finstere-Zeiten-Erklärbuch Metropol. Es geht um historischen Stoff. Das wirft viele Fragen auf, vor allem diese: Was war er denn nun, der Scharfrichter Wassili Wassiljewitsch Ulrich? Mehr Täter oder mehr armes Schwein oder ganz ausgewogen beides?





Zu Weihnachten 2022 wurde mir der Bestseller-Roman Metropol von Eugen Ruge mit den Worten geschenkt, dass in ihm von der Verhaftung Kurt Sauerlands die Rede sei, wenngleich nur am Rande, aber es werde das genaue Datum angegeben. Ich suchte die Stelle. Dort heißt es, dass man „am 15. Mai, genauer gesagt in der Nacht“ hörte, wie er aus dem Zimmer 6 im ersten Stock geholt wurde. Die Männer vom NKWD hätten sogar den Fahrstuhl benutzt, so bequem waren sie.[1] An einer anderen Stelle wird die Protagonistin Charlotte, die Großmutter des Autors väterlicherseits, beauftragt, Sauerlands Buch aus der Bibliothek ihres Chefs auszusortieren.[2] Mit seinem Inhalt habe sie sich nicht bekannt gemacht. Auch ich komme im Roman vor: als Etagenbaby mit dem Kosenamen Karlchen. Hauptthema des Romans ist, wie Ruges Großmutter zusammen mit ihrem Mann über ein Jahr als aus der ursprünglichen Arbeitsstelle Entlassene auf eine Entscheidung, einschließlich Verhaftung warten


Erstaunt war ich, wie die Rezensenten des Buchs immer wieder betonten, dass es dem Autor gelungen sei, sich nicht nur in die Seele seiner parteitreuen Großmutter in der lebensbedrohlichen Situation „vorzuarbeiten“,[3] sondern sich auch in die Gedankenwelt Wassili Wassiljewitsch Ulrichs, des Obersten Richters, und damit in die Schauprozesse hineinzuversetzen. So lasse der Autor ihn an einer Stelle hellsichtig reflektieren: „Wenn diese Angeklagten jetzt aufstünden und die Wahrheit sagten. Alle sechzehn … Sie brächten Stalin zu Fall“, worauf der Satz des Rezensenten folgt: „Taten es aber nicht“.[4] In ähnlichem Ton konstatiert Dietmar Jacobson in der Literaturkritik:


Aber auch in die Seele der Täter lässt Ruge seine Leser blicken. Denn im selben Hotel „Metropol“, aus dem der Weg vieler Unschuldiger erst in die Gerichtssäle und später auf die Richtstätten führte, wohnt, nur ein paar Türen von den Germaines entfernt, Wassili Wassiljewitsch Ulrich, der Mann, der als oberster Militärrichter der Sowjetunion mehr als 30.000 Todesurteile unterschrieb, die meisten davon zustande gekommen ohne öffentlichen Prozess, viele sogar ohne Anhörung der Beschuldigten. Ruge lässt diesen gewissenlosen Mann Schmetterlinge und Käfer für seine Sammlung aufspießen und gleichzeitig zynisch darüber sinnieren, dass es die Dummheit und Glaubensbereitschaft der Menschen ist, die es dem herrschenden System ermöglicht, gestern noch Hochverehrte heute als verabscheuungswürdige Verbrecher zu brandmarken: „Dass die Menschen glauben, was sie glauben wollen – das ist doch wirklich kein großes Geheimnis. Oder doch? Wie dumm sind die Menschen? Wie dumm sind die, die an irgendwas glauben? Und wie dumm sind die, die nicht einmal merken, dass sie es tun?[5]

Und Wolf Schneider spricht Ulrich nicht nur den Status eines Täters, sondern auch eines Opfers zu:


Ruge vermittelt die Gedanken dieses Höllenrichters so, dass man seinen Unmut, der ihm die Todesangst von Tausenden überdeckt, irgendwie sogar versteht. Die Angst vor dem undurchschaubaren Stalin sitzt ihm kaum weniger im Nacken als denen, über die er seine insgesamt 30.000 Todesurteile fällt. In Ruges Darstellung ist Wassili Ulrich eine furchtbare und lächerliche Gestalt zugleich. Er gesteht ihm aber auch relevante Reflexionen zu. Ulrich fällt auf, dass die Verurteilten bis zuletzt nicht den Glauben verlieren, an die Partei, an Stalin. Diese Glaubensbereitschaft der Menschen – das zentrale Thema des Romans – erscheint ihm phänomenal. „Die Menschen glauben, was sie glauben wollen. (…) Man kann ihnen Fakten liefern, man kann sie widerlegen, es hilft nichts. Im Gegenteil, wer etwas glauben will, findet einen Weg. Er wird sich durch den winzigen Spalt quetschen, den die Wahrheit ihm lässt. Wird die Dinge so lange drehen und wenden, bis sie wieder in seinen Glauben hineinpassen, und seine ganze Klugheit wird ihn nicht etwa daran hindern, sondern ihm noch dabei behilflich sein.[6]

Eugen Ruge selber charakterisiert in einem Interview, das er Joachim Scholl im Deutschlandfunk Kultur am 9.10.2019 erteilte, Ulrich mit den Worten:


Wenn er nicht 30.000 Todesurteile unterschrieben hätte, dann würde er einem leid tun. Er ist ein armes Schwein, er ist auch mit sich selbst unzufrieden, er hatte auch gar nichts zu sagen, er mußte nur immer die Angeklagten aufrufen und mußte die Todesurteile unterschreiben.[7]

Als ein solch „armes Schwein“ wird er im Roman vorgestellt. Er ist


überarbeitet. Seit Wochen, ja seit Monaten ist er mit der Vorbereitung des Prozesses (es handelt sich um den ersten Moskauer Schauprozess – K.S.) Kein Urlaub, kein garnichts. […] Stattdessen nächtelange Sitzungen, immer neue Angeklagte. Zuerst sollten es zehn, dann dreizehn, jetzt sechzehn. Immer wieder hat Stalin Änderungen und Zusätze gewünscht. Immer wieder hat Wyschinski die Anklageschrift umgeschrieben.[8]

Das Schlimmste sei, dass er nichts zu sagen habe, der Oberste Staatsanwalt Wyschinski die Lorbeeren einsammelt. Kurz darauf heißt es, dass er sich dabei „erwische“, wie er einen Angeklagten beneide. Es handelt sich um Alexander Emel (Lurje), der nicht nur deutscher und sowjetischer Parteiaktivist war, sondern auch erfolgreicher Altphilologe. Seine Dissertation, in der es um die Darstellung Ägyptens im Alten Testament ging, was eine gute Kenntnis des Hebräischen voraussetzte, bestand er mit cum laude. Ulrich reflektiert über ihn:


Dieser Mann hat doch wirklich alles im Leben gehabt, während er, Wassili Wassilijewitsch jeden Tag vom Hotel in die Nikolskaja uliza kriecht, pardon, die Straße des 25. Oktober und wieder zurück 500 Meter, um 12 Stunden lang Urteile zu unterschreiben, wahrscheinlich hat er [Alexander Emel, KS] sogar deutsche Mädchen gefickt, während er, Wassili Wassilijewitsch froh sein kann, wenn er seine Annuschka ihn mal ran lässt.[9]

Er, der „Oberste Richter der Sowjetunion, Herr über Leben und Tod“ lebt in der Schilderung des Autors unter recht primitiven Bedingungen. Wenn er nach Hause ins Hotel kommt, kann er sich höchstens mit lauwarmem Wasser duschen. Die „Piroschki sind wiederum kalt. Kalt und fettig. Das Fleisch geschrumpft, der Teigmantel ledrig“.[10] Mit einem Wort: ein armer Schlucker.


Für die Angeklagten hat er kein Mitleid. Sinowjew hält er für einen „Waschlappen“, Kamenew für einen „Feigling“. Es seien überhaupt „erbärmliche Lumpen, die bereit sind, die Wahrheit für ihr Leben zu verkaufen“. Wenn „sie jetzt aufstünden und die Wahrheit sagten. Alle sechzehn … sie brächten Stalin zu Fall“,[11] spekuliert Ulrich. Er, der arme Richter, müsse nun die Todesurteile fällen: „Wenn der Prozess funktioniert: Leninorden. Wenn er schiefgeht: Kopf ab“.[12]


Alle Menschen um ihn herum hält er für dumm. Wie kann man nur einen Prozess so unprofessionell durchführen, denkt er die ganze Zeit. Er nimmt an Beratungen teil, die sich der Frage widmen, was jetzt getan werden müsse, um primitive Fehler aus der Welt zu schaffen. Etwa der, dass der „Angeklagte Golzman […] Trotzkis Sohn im Bristol in Kopenhagen“ getroffen haben soll, obwohl es ein solches Hotel dort nicht gibt. Wyschinski und seine Mitgenossen überlegen nun, was zu tun sei. Stalin soll entscheiden. Alles klinge „so jämmerlich, dass Wassili Wassilijewitsch übel wird“.[13] Der Autor lässt ihn jedoch eine „Erleuchtung“ erleben, die Ulrich „verblüfft“, denn er habe „noch nie im Leben eine Erleuchtung“ gehabt. Sie lautet: „Die Menschen glauben, was sie glauben wollen“.[14] Und er kommt zu dem Schluss, er selber glaube, „dass er nichts glaubt“:


Mit diesem wunderbaren Gedanken betritt Wassili Wassilijewitsch das Gewerkschaftshaus. Er, der von allen unterschätzte Wassili Wassilijewitsch Ulrich, der Mittelmäßige, der Langsame, der Gründliche – er ist der Einzige in diesem Saal, der nicht glaubt. Nennen wir es Ulrichismus. Ich bin Ulrichist, denkt Wassili Wassilijewitsch Ulrich.[15]


*


Weder der Autor noch die Rezensenten scheinen sich kundig gemacht zu haben, wenn sie überhaupt wollten, wer dieser Richter wirklich war. Bereits im Internet findet man über ihn einiges, was einen in Erstaunen versetzt. Vor allem, dass er in allen wichtigen Prozessen von Beginn der 1930er bis 1940er Jahre der leitende Richter war.


Der Autor, des Russischen mächtig, hat sich nicht bemüht, in das Buch «Палачи. Они выполняли заказы Сталина» (Die Henker. Sie haben Stalins Order ausgeführt) von Nikita Petrow hineinzuschauen. Dort ist ein Kapitel Ulrich gewidmet. In polnischer Übersetzung trägt das Buch den Titel Psy Stalina (Stalins Hunde). Nikita Pietrow, stellvertretender Vorsitzender von Memorial, führt ein Schreiben von Beria über Ulrich an Stalin an. Es trägt das Datum 19. Januar 1939. Dieser teilt dem Kremlherrn mit, dass sich Ulrichs Geliebte Galina Aleksandrowna Litkins, Informantin des NKWD, über die Redseligkeit Ulrichs ihr gegenüber beklagt habe. Dieser erzähle ihr Dinge, die absolut geheim bleiben müssten. So habe er berichtet, was sich nach dem Prozess gegen Tuchatschewski, Bersin,[16] Bucharin, Reinhold und andere getan habe. Als Tuchatschewski erschossen werden sollte, habe dieser gesagt: „Nun schießt schon, aber nicht ins Genick, sondern in die Schläfe“.[17] Als letzter sei Reinhold erschossen worden. Als dieser den Leichenhaufen im Erschießungsraum sah, habe er aufgeschrien und sich gewehrt, so dass er auf der Stelle erschossen worden sei. Über die Exekution von Bersin habe Litkens folgendes mitgeteilt:


Eines Tages kam Ulrich im blutbefleckten Mantel zu mir. Ich fragte ihn, wessen Blut das sei. Er antwortete: ‚Starik! Starik!‘ So nannte man ihn, den Chef des IV. Abteilung des Volkskommissariats für Verteidigung. Ulrich sagte, Bersins letzte Worte seien gewesen: ‚Soviel Böses habe ich angerichtet. Ich verdiene kein Mitleid. Möge eine ehrliche Hand mich töten‘. Und Ulrich erschoss ihn eigenhändig. Er erklärte, dass er ihn mit einem Schuss getötet hat.

Der Bericht Berias endet mit den Worten, man könne Litkens glauben, denn sie habe auch zu erkennen gegeben, dass ihre Beziehung zu Ulrich oft recht gespannt sei. Wenn es zum Streit komme, nenne er sie eine „Spionin, eine internationale Prostituierte“.[18] Ihre Beziehung daure aber weiterhin an. Stalin hat von diesem Bericht keinen Gebrauch gemacht, soll allerdings seitdem Ulrich nicht mehr persönlich empfangen haben. Er brauchte ihn, da auf ihn absolut Verlass war. Es ist immerhin bemerkenswert, dass Stalin bei dem ersten großen Schauprozess noch vor dessen Ende auf die Krim in Urlaub gefahren war.[19] Er wusste, dass nichts schief gehen wird.[20]


Bei der Lektüre des Beria-Berichts war ich mehr als verwundert, dass sogar der Oberste Richter an den Erschießungsaktionen teilnahm, und dies, wie man lesen kann, mit Lust.


Solschenizyn habe einmal erklärt, wie Herling-Grudziński am 20. März 1973 in seinem Tagebuch notiert, dass in der Bundesrepublik fast 8600 Naziverbrecher gerichtlich verurteilt worden seien. Und alle fänden, es sei zu wenig. In Russland käme man dagegen auf etwa zehn Personen. Wenn man die 8600 Naziverbrecher in östliche Proportionen übersetzen würde, müsste man mit einer Viertel Millionen eigener Verbrecher rechnen. „Wir“, schreibt Solschenizyn wie Herling-Grudziński berichtet, „haben nach ihnen nicht gefahndet, sie nicht vor Gericht gebracht; wir fürchten uns, an ihren Wunden zu rühren. Für mich ist es ein Rätsel, warum die Deutschen das Privileg erhalten haben, ihre Verbrecher zu bestrafen, und wir Russen nicht“ führt Solschenizyn weiter aus. Nach Herling-Grudziński hat es einen politischen Grund, dass nur Naziverbrecher verfolgt und verurteilt werden, denn die Sieger haben das Wort. Doch das sei nicht der einzige Grund erklärt Herling-Grudziński, denn wenn es


so etwas wie ein »Weltgewissen« gibt, muss es krank sein. Dreißig Jahre nach dem Krieg sind die Deutschen, die einzigen Schuldigen unserer Geschichte, ständig ein Pflaster für das kranke »Weltgewissen«. Sie werden noch lange nicht aufhören, es zu sein, denn es bestehen wenig Aussichten, dass das »Weltgewissen« zu einer relativen Gesundheit zurückkehrt.[21]

Hätten Solschenyzin und Herling-Grudziński Metropol gelesen, hätten sie zu ihrem Urteil hinzufügen müssen: in Deutschland können sowjetische Verbrecher, die vor ein internationales Gericht gehören, ohne weiteres als bemitleidenswert eingestuft werden, denn sie gehorchten doch nur einem höheren Befehl.


Eugen Ruge gehörte zu den Erstunterzeichnern der von Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer im Februar 2023 initiierten Petition Manifest für Frieden! Ein weiterer Akt der Verharmlosung, dieses Mal der russischen Invasion gegen die Ukraine.


*


Über den Autor: Prof. Dr. Karol Sauerland, geb. 1936 als Sohn deutscher Emigranten in Moskau, Abitur in Halle. Er studierte Philosophie an der Humboldt Universität, ließ sich jedoch exmatrikulieren, nachdem der auf ihn ausgeübte politische Druck unerträglich geworden war. Übersiedlung nach Polen, Studium der Mathematik und Germanistik. Dissertation über Diltheys Erlebnisbegriff, 1975 Habilitation und Universitäts-Dozentur, 1977–2005 Leiter der Abteilung für deutsche Literatur am Institut für Germanistik der Warschauer Universität, ab 1979 Leiter des Lehrstuhls für Germanistik an der Universität Thorn. Verlust der Leitung über mehrere Jahre aus politischen Gründen. 1989 Ernennung zum Professor, 1991 erneute Übernahme der Leitung der Lehrstühle für Germanistik an den Universitäten Warschau und Thorn (bis Ende 2003). Gastprofessuren in Deutschland, Schweiz u. Frankreich, Vorsitz kultureller Gesellschaften, 2009/10 Professor für Germanistik an der Universität Ústí nad Labem (Tschechische Republik), gegenwärtig an der Universität in Slupsk/Stolpe. Zahlreiche Bücher und Essays, wissenschaftliche Abhandlungen, Editionen, Anthologien, Konferenzbände und und Rezensionen. Kleine Auswahl seiner Schriften: Einführung in die Ästhetik Adornos. Berlin/New York 1979. Dreißig Silberlinge. Denunziation in Gegenwart und Geschichte. Berlin 2000. Hrsg., zusammen mit Detlef Krell: Mariupol. Reflexionen über die russische Invasion gegen die Ukraine. Dresden 2022.


[1] Eugen Ruge, Metropol, Hamburg 2021, S. 259 f. [2] Ebd. S. 260. [3] Dieses Verb verwendet Andreas Fanizadeh in seiner Rezension in der taz vom 10.10.2019. [4] Ebd. [5] In: Literaturkritik vom 19.10.2019 [6]https://www.deutschlandfunk.de/eugen-ruge-metropol-grand-hotel-angst-100.html (Zugriff: 11.2.2023). [7]https://www.deutschlandfunkkultur.de/eugen-ruge-ueber-seinen-roman-metropol-aus-dem-inneren-des-100.html (Zugriff: 11.2.2023. Hervorhebungen von KS) [8] Metropol, S. 30 f. [9] Ebd. S. 36 (Unterstreichung von K.S.) [10] Ebd. S. 158 [11] Ebd. S. 37. [12] Ebd. S. 38. [13] Ebd. S. 155. [14] Ebd. S. 169. [15] Ebd. S. 170. [16] Es handelt sich um Jan Karlowitsch Bersin. [17] Pietrow, Nikita, Psy Stalina, Warszawa 2011, S. 299. Im Roman überlegt Ulrich, ob man Budjonny verhaftet lassen könne. Er kommt zu dem Schluss, es sei möglich: „Schließlich konnte man auch Tuchatschewski verhaften. Das hätte keiner gedacht. Gestern der Held der Nation, heute Verräter. Es geht alles. Und die Leute glauben es. Das ist – Ulrichismus.“ (S. 358). Keine Lust am Erschießen! [18]Psy Stalina, S. 299 f. [19] Rogowin, Wadim S., 1937. Jahr des Terrors, Essen 1998, S. 42. [20] Ulrich wurde auch im Juni 1945 die Leitung des Prozesses gegen die Sechzehn d.h. gegen die führenden polnischen Politiker, die mit der Londoner Exilregierung in Verbindung standen, anvertraut. In der Folge muss er ein zu großes Selbstvertrauen an den Tag gelegt haben. Sowohl seine Frau, eine geborene Kassel, als auch die genannte Letkins hatten Zutritt zu ihm und sollen um Gnade für Bekannte gebeten haben. Hinzu kommt Ulrichs Redefreudigkeit, wenn er betrunken war. Ende 1948 wurde er von seinem Richterposten abgesetzt oder besser an die Militärrechtsakademie versetzt, die er bis zu seinem Tod im Mai 1951 leitete. [21] Gustaw Herling-Grudziński, Dziennik pisany nocą (1973-1979), Paris 1980, S.74. (vom Autor ins Deutsche übertragen)



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