TUMULT Herbst 2015
ZUSAMMENFASSUNG
Umfang: 96 Seiten
Preis: 8,00 Euro (D) 8,50 Euro (A) 10,00 SFR (CH)
Format: 20 x 28,6 cm
Erscheinungsdatum: 9. September 2015
Pressecode: 4-198745-408000-03
Vertriebsinformationen: siehe hier ☛
TUMULT präsentiert in seiner aktuellen Ausgabe zwei auf Deutsch unveröffentlichte politisch-philosophische Eingriffe Herbert Marcuses, des Vor- und Fürsprechers der Protestbewegung von 1967 ff.: den Aufsatz »Sprache und technologische Gesellschaft« (1961), eine Art Vorstudie zu Der eindimensionale Mensch, und ein Podiumsgespräch über den Zustand der »Demokratie« in den USA aus dem Mai 1968, an dem Marcuse gemeinsam mit Norman Mailer und Arthur M. Schlesinger, Jr. teilnahm. Was Marcuse als »eindimensionale« Sprache beschreibt, die Verschmelzung von Politik mit Reklame und Massenaufklärung, hat sich mittlerweile zum totalen Verständigungsbetrieb aufgebläht. Der Frage, ob uns Marcuses Analyse heute noch weiterhelfen kann, widmen sich drei kenntnisreiche Beiträge sowie das Editorial.
Ein weiterer kleiner Schwerpunkt bringt eine eindringliche Auseinandersetzung mit dem abgründigen Denken Martin Heideggers jenseits akademischer Betulichkeit und skandalisierender Aufgeregtheit.
Zum Auftakt erklärt der Moskauer Philosoph Alexander Michailowski am Beispiel der Ukraine-Krise, warum ein an universellen Werten und am Völkerrecht orientiertes Verständnis des Politischen nicht weniger gefährlich ist als eine an purer Macht oder am Finanzmarkt orientierte Politik. Er plädiert für eine Kontaktaufnahme zwischen unabhängigen russischen und europäischen Geistern.
INHALT
Frank Böckelmann und Horst Ebner – Gibt es wenigstens eine einzige Lebensform? Zur Ausgabe Sommer 2015 ☛ PDF
SCHNEISEN
Alexander Michailowski – Die neue Feindschaft im Spiegel der Ukraine-Krise
Jean-Luc Nancy – Politik, das wäre die Praxis des Auflauerns Ein Gespräch mit TUMULT
Jürgen Paul Schwindt – Die Mitmacher Zur Pathogenese der neuen deutschen Universität. Teil VII (oikonomia) – Die »pipeline«
François Jullien – Vom Abstand zum Gemeinsamen Zweiter Teil. Abweichung heißt kulturelle Ressource und Reflexion
BELICHTUNGEN
Peter Strasser – Der Kunstverdruss
Ulrich Schacht – Power-Leasing Zur Genealogie der Macht Angela Merkels ☛ PDF
Parviz Amoghli – Der halbe Untergang Die ausgeblendete Oberwelt Berlin 1945
MARCUSE / HEIDEGGER
Herbert Marcuse – Sprache und technologische Gesellschaft
Kommentar Peter-Erwin Jansen
Herbert Marcuse, Norman Mailer, Arthur M. Schlesinger, Jr. – Hat Demokratie eine Zukunft?
Ein Podiumsgespräch mit Nat Henthoff im Mai 1968
Kommentar Peter-Erwin Jansen
Martin Kurthen – Sprache als Instrument und als Prozedur
Rudolf Burger – Ein Brief zu Marcuse
Rudolf Maresch – Nichts ist starr, alles fließt
Clemens Pornschlegel – Pappkamerad Heidegger Zur Verdrängung der Judenfrage aus der bundesrepublikanischen Moderne
Siegfried Gerlich – Martin Heidegger und der Aufgang des Abendlandes Die Schwarzen Hefte gegen ihren Herausgeber verteidigt
Ernst Nolte – Der junge Student und der berühmte Professor Erinnerungen an Martin Heidegger aus dem letzten Kriegsjahr 1944/45
LANDSCHAFTEN
Sibylle Klefinghaus – Aux Armes / Protokoll
Takasaki – Wie viel Wirklichkeit bleibt noch übrig?
Lorenz Jäger – Die Töchter der Sonne ☛ PDF
DIE BEWIRTSCHAFTUNG DER ZUKUNFT
Ralph Heidenreich und Stefan Heidenreich – Daten und Preise Was Automaten mit Märkten machen
LEBENSWELT NETZ
Sonia Fizek – All Work and No Play Sind Computerspiele die Fabriken der Zukunft?